Der Rennsteig im Thüringer Wald

Dichter Wald und sonnenüberflutete Wiesen, steile Hänge und sanfte Täler, klare Bäche und wunderbare Fernsicht: Das ist der Rennsteig. Einer der schönsten Wanderwege Deutschlands.

Der Höhenweg des Thüringer Waldes verläuft vom Mittellauf der Werra dem kleinen Örtchen Hörschel bis zum Oberlauf der Saale. Er zieht sich über den Kamm des Thüringer Waldes und des angrenzenden Schiefergebirges, bis in den nördlichen Frankenwald nach Blankenstein in einer Länge von 168,3 km. Für Geübte ist der Rennsteig in 8 Tagen zu durchwandern und in 1 bis 3 Tagen mit dem Rad zu überqueren. Wenn man von Hörschel die Rennsteigwanderung beginnt, erreicht man nach etwa 23 km unsere Bergstadt Ruhla mit ihrer Ferienhaus Lichtung.
Beim “Ruhlaer Häuschen”, hat der alte “Rynnestig” seinen Ursprung. Geht man etwas weiter kommt man zum Glöckner, einer aufgetürmten, imposanten Granitfelsgruppe. Dort befindet sich seit 1922 das Ehrenmal des Rennsteigvereins. Inschriften erinnern an die im 1. Weltkrieg gefallenen “Renner”, an den Vereinsgründer Ludwig Hertel und andere.
Konnte der Rennsteig zu Zeiten der innerdeutschen Grenze nur auf einem Teilstück – Hohe Sonne bis Neuhaus am Rennweg – bewandert werden, ist der Rennsteig nach Öffnung der innerdeutschen Grenze seit dem 28. April 1990 wieder durchgehend wanderbar. Er lockt zu jeder Jahreszeit Touristen aus ganz Deutschland an und ist der Austragungsort des größten Crosslaufes in Europa – dem Guts-Muths-Rennsteiglauf, der alljährlich im Mai stattfindet.

Geschichtliches zum Rennsteig

Rennsteig Schild Ferienhaus Lichtung2Schon im 9. Jhdt gibt es erste Hinweise auf die Existenz des Rennsteigs. Im 14. Jhdt. (1330) erfolgt die erste urkundliche Erwähnung in einem Kaufbrief, ausgestellt in Schmalkalden, als “Rynnestig”. Auf Veranlassung des Herzogs Ernst (“der Fromme”) von Gotha wird der Rennsteig durch den Oberförster Martin Nees vermessen. Eine erste Gesamtbeschreibung des Rennsteigs erfolgt 1703 durch den hennebergischen Historiographen Christian Juncker. 1830 unternimmt der Topograph Julius von Plänckner eine informative Rennsteigwanderung in seiner jetzigen Länge von 168,3 km zwischen Blankenstein an der Saale und Hörschel an der Werra und legt damit das wissenschaftliche Fundament für alle nachfolgenden Forschungen über den Rennsteig des Thüringer Waldes. Bekannte Namen wie August Trinius, Viktor von Scheffel und Gustav Freitag sind heute untrennbar mit dem Namen RENNSTEIG verbunden.
Der Rennsteig war bis Ende 2010 ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Qualitätswanderweg. Er wurde um 1890 von August Trinius für die Wanderbewegung entdeckt und vor allem durch die Publikationen des 1896 gegründeten Rennsteigvereins weit über die Grenzen Thüringens und Frankens bekannt. Der Rennsteig-Radwanderweg wurde am 19. Juni 2000 eröffnet. Er ist überwiegend mit einer wassergebundenen Decke versehen, teilweise wird er auch auf ruhigen Landstraßenabschnitten geführt. Hier und da weicht er vom historischen Rennsteig ab, so dass starke Steigungen vermieden werden. Dadurch ist er etwa 30 km länger als der Wanderweg.
Im Winter, bei hohem Schnee, sind Skilanglauf oder Wanderungen mit Schneeschuhen möglich; der Rennsteig wird in Teilbereichen als Winterwanderweg gepflegt.

Am besten ist es, wenn Sie sich per Fuß, Rad oder Ski selbst ein Bild vom Rennsteig machen – denn schließlich wohnen Sie direkt daneben!

Text-Quellen: Ruhla.de, Wikipedia, Tourismusverein ”Südlicher Thüringer Wald”