Die Krämerbrücke in Erfurt

Besuchen Sie die einzig bewohnte Brücke nördlich der Alpen.

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Weitere Informationen finden Sie auch hier: https://www.thueringen.info/erfurt-kraemerbruecke.html

Dieses interessanteste Profanbauwerk Erfurts, wurde zunächst aus Holz und 1325 aus Stein errichtet.

8. – 11. Jahrhundert

vermutlich schon erste hölzerne Brückenbauten über die Gera (“erph”) bei alter, namensgebender Furt des germanisch-slawischen, karolingischen Grenzhandelsplatzes “erphesfurt”

1110

urkundliche Erwähnung der “capella Sti. Aegidii” (Beyer Urk. B.I 10) am Brückenost- zugang (vermutlich zeitgleich die Benedigktikapelle am Westzugang)

1124 bzw. 1177

vom Blitzeinschlag “die beyden Kirchen sampt der Gassen bis aufs Rathaus in die Asche” gelegt (Liber manuscript 27a)

1156

urkundliche Bezeichnung “pons rerum venalium” anläßlich der Wiederherstellung von zwei Läden oder Krambuden (tabernae)

1175, 1178, 1213,1222, 1245 und in der Folgezeit

immer wieder Brandzerstörungen

1265 und noch 1293

nach Brand der Ägidienkapelle betreibt der Rat zu Erfurt den Erwerb der Brückenrechte von verschiedenen Klöstern, um die oft abgebrannte hölzerne Krämerbrücke durch eine steinerne zu ersetzen

1325

ist die Steinbrücke vollendet (Cronica S.Petri Erford. Mod. S. 357), sind auch massiv erneuert die beiden Kirchen an den Brückenköpfen; St. Ägidien wird dem “Schottenkloster” inkorporiert

1327

im Erdgeschoß der Ägidienkirche drei Läden, ein weiterer im gewölbten Turmerdgeschoß eingerichtet; der Spitzhelm 1392 aufgesetzt; Kirchenschauseite mit Erker in der zweiten Hälfte des 15. Jh. verändert

1374

wird in der Benediktikirche die gewölbte Erdgeschoßhalle mit Verkaufsständen der Bockledergerber brandzerstört

1391

Errichtung der überdachten “Mühlstege” südlich der Brücke

1472

großer Stadtbrand, dabei St. Benedikt mit erfaßt, die stark betroffene Brücke wird von den Krämern verlassen

bis 1486

Brückeninstandsetzung mit Verbreiterung der alten Steinbrücke durch Vorlagen und Sprengwerk, Erneuerung der Fachwerkhäuser zu besserer Bewohnbarkeit und Rückkehr der Brückenkrämer

1510

die verdeutschte Bezeichnung “Krämerbrücke” spätenstens gebräuchlich

1525

wird mit der Reformation in der Ägidienkirche der Gottesdienst eingestellt und der Gemeinde die Kaufmannskirche zugewiesen

1582

Dach und obere Westgiebelwand der Ägidienkirche zerstört, bis 1609 wiederhergestellt; 1618 die Kirche im Eigentum der Kaufmännerkirchgemeinde

im 16./17./18.Jh.

werden Grundstücke bzw. Häuser auf der Brücke zusammengelegt und gehen immer mehr an Handwerker über

1810

die Benediktikirche in Privatbesitz, teilweise abgetragen, überbaut; 1896 totaler Abbruch zugunsten der daneben geplanten “Rathausbrücke”

1816

endgültige Sperrung der Krämerbrücke für schweren Lastfuhrverkehr

1827

wird nach der Benediktikirche auch die Ägidienkirche von einem Kaufmann erworben, in ein Wohn- und Geschäftshaus verwandelt; der Glockenturm bleibt im Besitz der Kaufmannskirche

1855

brandzerstört die fünf Häuser Nr.23-27, daneben vereinfacht wiederaufgebaut

1895

scheitert der geplante Abbruch der Krämerbrücke aus Kostengründen und städtebaulichen Überlegungen

1898

entsteht nach Abbruch der Mühlengebäude und “Mühlstege” die südlich parallel verlaufende “Rathausbrücke” als neue Verkehrsverbindung zwischen Wenige Markt und Benediktiplatz

nach 1945

unter anderem Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuser Nr.12-14, Herrichtung der Ägidienkirche für die Evangelisch-methodistische Freikirche

60er/70er/80er Jahre

außer Instandsetzungen an der Brückenkonstruktion erfolgen umfangreiche Haussanierungen und Fassadenwiederherstellungen

1985/86

Reparatur, Verstärkung und Teilerneuerung des besonders schadhaften Mittelbereichs der Brückengewölbe mit neuem Straßenaufbau (Dokumentation im Tiefbauamt)

vor und nach 1989/90

entsprechend den Möglichkeiten werden die systematischen Bemühungen um Brücken- konstruktion, Hochbau und Nutzungscharakter fortgesetzt; das alljährliche “Krämer- brückenfest” im Juni wird eingeführt

1996

Errichtung verschiedener Formen “Stiftung Krämerbrücke” zur Unterstützung der Bauerhaltung, der Bewohnerinteressen und angemessenen Nutzungsentwicklung.